Kölner Weg- 1. Etappe- Rath-Heumar durch den Königsforst bis Rösrath-Sülze

Königsforst heißt die Haltestelle, an der die Straßenbahnlinie 9 in Köln-Rath-Heumar endet, und hier beginnt der Kölner Weg. Die Markierung des Kölner Weges, weißes K auf schwarzem Spiegel, die wir an dieser Stelle zum ersten Mal sehen, wird uns fortan durch das südliche Bergische Land und den Westerwald über 253 Kilometer sicher bis nach Königswinter führen.

Wir schlendern zunächst durch eine parkähnliche Landschaft, später durch urtümlichen Wald. Auf breiten, langsam ansteigenden Wegen passieren wir ein Wassertretbecken, die Kaisereiche und überqueren die ehemalige Bahnstrecke Bensberg - Rösrath, durchwandern das stille Wahlbachtal, bis wir über den Tütberg nach Lehmbach und Sülze gelangen.

Mehrtägige Tour: Der Kölner Weg

Technisches Datenblatt

Nr.46405486
Erstelldatum:
Bearbeitungsdatum:
Letzte Bewertung:
  • Wandern / Zu Fuß
    Aktivität: Wandern / Zu Fuß
  • ↔
    Distanz: 15,38 km
  • ◔
    Errechnete Dauer: 4:55 Std. 
  • ▲
    Schwierigkeitsgrad: Mittel

  • ⚐
    Zurück zum Start: Nein
  • ↗
    Positive Hm: + 180 m
  • ↘
    Negative Hm: - 147 m

  • ▲
    Höchster Punkt: 208 m
  • ▼
    Niedrigster Punkt: 54 m

Beschreibung der Wandertour

Start: Haltestelle Königsforst

(S) Von der Haltestelle Königsforst folgen wir zunächst dem K in die Rösrather Straße, dann nach rechts über den Rather Mauspfad in die Forsbacher Straße, die uns geradewegs in den Königsforst führt. Kurze Zeit darauf zweigt nach links ein rund 4 Kilometer langer Waldlehrpfad ab. Hier beginnt außerdem ein Bodenlehrpfad.

Der Königsforst war schon in der Eisenzeit besiedelt. Diesen Schluss lassen zahlreiche Hügelgräber zu, die zwischen Köln-Rath und Forsbach gefunden wurden. Im 10. Jahrhundert erhielt der Kölner Erzbischof Bruno l. (953-965) den Wald von seinem Bruder, Kaiser Otto dem Großen. Während der Säkularisation ging der Königsforst in das staatliche Eigentum des Großherzogtums Berg über. Während der napoleonischen Zeit wurde der Königsforst nahezu verwüstet, weil die Eichen gefällt und als Nutzholz nach Frankreich verfrachtet wurden. Im Wiener Kongress 1815 wurde das Großherzogtum Berg und damit auch der Königsforst Preußen zugesprochen. Ab diesem Zeitpunkt begann Preußen den schwer geschädigten Wald planmäßig aufzuforsten.

(1) Gut 50 Meter hinter der Kreuzung Schiefer Hauweg/Forsbacher Straße gabelt sich die Forsbacher Straße in den Rath-Forsbacher Weg und den Steinbruchsweg. An dieser Wegkreuzung gehen wir an einer Schutzhütte vorbei und folgen dem K in einen Waldweg nach halbrechts. Der Kölner Weg schlängelt sich durch Laubwald, und wir gelangen zu einer Stelle, die Dicker Stock genannt wird.

(2) Wir biegen zunächst nach rechts und wenig später vor einer Schutzhütte nach links ab. Schließlich überqueren wir den Rennweg.

Die Bezeichnung „Rennweg" kann darauf zurückzuführen sein, dass schon in vorgeschichtlicher Zeit im Königsforst Eisenerz gefördert und verhüttet wurde. Dies belegen uralte Gruben- und Schlackenfunde. Geschmolzen wurde das Erz in Rennöfen, von denen ebenfalls einige im Königsforst ausgegraben wurden.

Östlich des Rennwegs steigt das Gelände kontinuierlich an. Wir haben den westlichen Rand des Bergischen Landes erreicht. Kurz darauf überqueren wir den Wolfsweg, biegen wenig später nach links in den Lützelerweg ab und gelangen schließlich an eine Wassertretstelle.

(3) Dort wandern wir geradeaus weiter, bis zum Steinbruchsweg, auf den wir nach rechts einbiegen. Kurz nach der Kreuzung fällt links ein kleiner Hohlweg auf, der in einen verlassenen Steinbruch führt.

(4) Danach passieren wir den Großen Steinberg, mit 131 Metern die höchste natürliche Erhebung Kölns. Nach einiger Zeit biegt unser Weg nach links ab.

(5) An der nächsten Kreuzung schwenken wir nach rechts und wir erreichen die Kaisereiche.

Die Eiche, die wir heute sehen, ist nicht die ursprüngliche Kaisereiche. Sie wurde 1908 zu Ehren Kaiser Wilhelms 1. (1797-1888) gepflanzt Nach dem Ersten Weltkrieg diente der Baum den französischen Truppen zu Schießübungen, die er nicht überlebte. Auf der gegenüberliegenden Seite des Weges stand aber eine andere Eiche, die seitdem als Kaisereiche gilt.

(6) Nach rund 500 Metern biegen wir nach links ab und gelangen zum Standort 4 des Bodenlehrpfades Königsforst.

In diesem Bereich wächst ein etwa 50 Jahre alter Roteichenbestand, durchsetzt mit Bergahorn und europäischen Lärchen. Es handelt sich um eine typische Nachkriegsaufforstung. Mit dem Anbau schnell wachsender Baumsorten sollte der Raubbau am Wald während des Zweiten Weltkriegs wettgemacht werden.

(7) Nach längerer Wegstrecke wendet sich der Kölner Weg nach rechts, und wir überqueren die ehemalige Eisenbahntrasse von Bensberg nach Rösrath. Am nächsten Querweg biegen wir links ab und bald darauf erreichen wir die L288.

(8) Wir wenden uns nach links und laufen auf ihr 120 Meter, bevor wir die Straße überqueren und an einer Schranke vorbei nach rechts in den Wald hineingehen. Wir durchwandern jetzt das beschauliche Wahlbachtal.

(9) Schließlich stoßen wir auf die historische Brüderstraße, auf die wir nach rechts einbiegen.

Die Brüderstraße war eine mittelalterliche Handelsstraße, die Köln mit Siegen verband. Sie führte fast überwiegend über die Höhen und verlief nur selten in den unpassierbaren Flusstälern. Mit dem Bau moderner Straßen seit der Zeit Napoleons, so der Köln-Olper Chaussee (1823-1834), wurde die Brüderstraße bedeutungslos. In einigen Abschnitten - wie hier von Bensberg nach Steinenbrück - ist sie aber noch erhalten.

(10) Von der Brüderstraße wenden wir uns bald nach rechts auf einen breiten Waldweg, der stetig ansteigt. Wir passieren den Tütberg, mit 212 Metern Höhe die höchste Erhebung im Königsforst.

(11) An einer Schutzhütte wenden wir uns nach rechts und kommen später zur Villa Tütberg, die nach dem Ersten Weltkrieg von einer Kölner Bankiersfamilie erbaut wurde. Ab hier wandern wir in scharfen Kehren auf sandigem Weg nach Lehmbach und bis zur L284. Zum Lehmbacher Hof sind es wenige Schritte nach links.

(12) Wir aber folgen dem K nach rechts auf die L284 und überqueren wenig später die Sülz.

(13) Am jenseitigen Ufer wenden wir uns nach rechts und wandern bis Rösrath-Sülze.

(14) Das K führt auf der Straße Sülzer Burg an der Burg Scheltensülz vorbei.

Nach neueren Erkenntnissen dürfte die Burg derer von Schelte etwa um 1470 entstanden sein. Heute befindet sich die Burg in Privateigentum und kann nicht besichtigt werden.

Bald gelangen wir an die L284, die Bergische Landstraße, und damit zum Ziel unserer Etappe.

(Z) Biegen wir auf der L284 nach rechts ab, kommen wir zur Haltestelle Sülzer Burg.

Waypoints

  1. S : km 0 - alt. 55 m - Haltestelle Königsforst
  2. 1 : km 0.95 - alt. 75 m - Kreuzung Schiefer Hauweg/Forsbacher Straße
  3. 2 : km 2.23 - alt. 82 m - Dicker Stock
  4. 3 : km 3.97 - alt. 96 m - Wassertretstelle
  5. 4 : km 5.11 - alt. 139 m - Großer Steinberg
  6. 5 : km 6.27 - alt. 139 m - Kreuzung Kaisereiche
  7. 6 : km 6.74 - alt. 140 m - Abzweig nach links
  8. 7 : km 7.66 - alt. 123 m - Abzweig nach rechts Richtung ehem. Bahntrasse
  9. 8 : km 8.74 - alt. 143 m - L288
  10. 9 : km 10.43 - alt. 188 m - Historische Brüderstraße
  11. 10 : km 10.79 - alt. 185 m - Breiter Waldweg
  12. 11 : km 11.47 - alt. 204 m - Schutzhütte
  13. 12 : km 14.14 - alt. 90 m - L284
  14. 13 : km 14.51 - alt. 89 m - Hinter Sülz, rechts
  15. 14 : km 15.18 - alt. 86 m - Burg Scheltensülz
  16. Z : km 15.38 - alt. 90 m - Haltestelle Sülzer Burg

Nützliche Informationen

Anreise
Anfahrt
Ausgangspunkt: Zahlreiche Parkmöglichkeiten an der Forsbacher Straße in Köln-Rath
Endpunkt: wenige Parkmöglichkeiten an der Bergischen Landstraße in Rösrath-Sülze.

ÖPNV
Ausgangspunkt: In Köln von der Haltestelle Neumarkt mit der Straßenbahnlinie 9 zur Endhaltestelle Königsforst.
Endpunkt: Von der Haltestelle Sülzer Burg an der Bergischen Landstraße (L284) in Rösrath-Sülze mit VRS-Bus 422
(Rösrath Bf. - Hoffnungsthal Unterste Sülz) bis Rösrath und von dort weiter mit RB 25 (Köln Hbf - Marienheide)

Streckenprofil:
Eine sehr leichte Wanderung auf Waldwegen; geringfügige Anstiege; Radfahrer können die Route befahren.

Quelle: Der Kölner Weg - Eine Wanderung in 17 Etappen - von Evert Everts unter Mitwirkung von Erhard Schönberg

Entdeckungen

Einkehr:
Lehmbacher Hof, Bergische Landstraße 161, 51503 Rösrath

Am Wegesrand:
Waldlehrpfad, zw. (S/Z) und (1)
Bodenlehrpfad
Rennweg zw. (2) und (3)
Wassertretstelle (3)
Ehemaliger Steinbruch am Großen Steinberg (4)
Kaisereiche (5)
Tal des Wahlbachs, nach (8)
Tütberg, bei (11)
Burg Scheltensülz (14)

Andere Wandertouren in dem Gebiet

Für mehr Wandertouren, benutze unsere Suchmaschine .

Die Beschreibungen und GPX-Daten sind Eigentum des Autors. Bitte nichts ohne seine/ ihre Genehmigung kopieren.