Heidenschloss - Natur, Geschichte, Landschaftsabenteuer

Familienfreundliche Tour im südlichen Schwarzwald bei St. Peter.

Technisches Datenblatt

Nr.29291286
Erstelldatum:
Bearbeitungsdatum:
Letzte Bewertung:
  • Wandern / Zu Fuß
    Aktivität: Wandern / Zu Fuß
  • ↔
    Länge: 7,81 km
  • ◔
    Errechnete Dauer: 3:00 Std. 
  • ▲
    Schwierigkeitsgrad: Mittel

  • ⚐
    Zurück zum Start: Ja
  • ↗
    Positive Hm: + 256 m
  • ↘
    Negative Hm: - 253 m

  • ▲
    Höchster Punkt: 1 023 m
  • ▼
    Niedrigster Punkt: 821 m

Beschreibung der Wandertour

Start der Tour ist am Potsdamer Platz.

(S/Z) Der Potsdamer Platz liegt hoch über St. Peter im Hochwald, am Weg zur Platte. Das Ziel ist das Heidenschloss. Bis dorthin gibt es viel zu sehen und zu erleben.

Es beginnt unmittelbar nach dem Start im Wald links und rechts vom Weg, der nach Süden (Richtung St. Märgen) führt. Es ist das Harzmoos, das seinen Namen zurecht trägt, da das hier befindliche Hoch-Moor die ergiebige Quelle ist für die beiden Bäche Glotter und Gutach (über die Zweribacher-Wasserfälle und die wilde Gutach). Das Beiwort Harz stammt aus dem früheren Beruf des Harzers, der dort eine Hütte hatte. Einheimische kennen auch die Bezeichnung „Teufels-Kuchi“, die sich von dem (bei entsprechendem Wetter) aufsteigenden Nebel ableitet.
Nach 400m biegt der Weg nach links Richtung Jockenhof ab.

(1) Dieser Hof wurde durch das ehemalige Kloster St. Peter um 1685 gegründet. Damals, in der Zeit am Ende des 17. Jahrhunderts und in der Aufbruchsstimmung zum 18. Jahrhundert, war die Blütezeit der früheren Klöster. Die Menschen hatten die Zeit der Kriege satt (30-jähriger Krieg und nachfolgende Erbfolgekriege Ludwig des XIV.). Auch das Heidenschloss sowie weitere Höfe / Häuser entlang des Weges sind darauf zurückzuführen. Selbst karge Flächen, die gerade so den Lebensunterhalt sicherten, waren begehrt, ermöglichten sie den Menschen doch Frieden und Freiheit.

Beim Jockenhof biegt der Weg nach rechts ab und führt über das „Rote Bildstöckle“ zur Gschwanderdobelhütte.

(2) Der Name Gschwander stammt von Tirolern Holzfällern, die zur Jahrhundertwende vom 16. in das 17. Jahrhundert in die Gegend kamen.

Der weitere Weg geht hier nach links. Ein kleiner Abstecher zum nahen Bach lässt die wasserreiche Hirzmatte (von Hirsch) und das Wehr betrachten, das die Ableitung des Wassers in den Stauweiher ermöglicht.

(3) Von der Hütte geht es einen Kilometer Richtung Nord Ost bis zum Wegweiser Stockbühl. Von hier führt ein steiler Weg durch den Bannwald nach rechts hinab zu den Zweribacher Wasserfällen. Jetzt ist Aufmerksamkeit gefordert. Einerseits liegen in dem Bannwald einige umgestürzte Bäume quer über dem Wanderweg. Je nach Körpergröße überwindet man diese natürlichen Hindernisse entweder durch Bücken oder durch Darübersteigen. Andererseits sollte man bei der nächsten Serpentine dieses lange schräg abwärts verlaufenden Wegabschnitts die Ruinen mindestens eines der zwei Heidenschlösser finden.

(4) Die Zweribacher-Wasserfälle sind von hier nur noch ca. 300m entfernt. Der Rückweg führt dem Wanderweg entlang Richtung Platte.

(5) Nach dem Aufstieg von 200 Höhenmetern durch einen wunderschönen (der Natur überlassenen) Bannwald bietet sich beim Verlassen des Waldes ein sonniges Plätzchen zum Ausruhen, Vespern und zum Blick zurück zur bewaldeten Halde des Heidenschlosses an. Es geht nach links.

(6) Beim Hogenhof geht es links ab, unter der Staumauer vorbei in den Hochwald nach rechts Richtung Jockenhof.

(1) Beim Jockenhof kann man entweder den gleichen Weg zum Potsdamer Platz wie beim Hinweg oder alternativ rechts abbiegen über den Gschwinghof (Wegweiser) und dann links zurück zum Ausgangspunkt (S/Z).

Waypoints

  1. S/Z : km 0 - alt. 1 003 m - Potsdamer Platz
  2. 1 : km 1.03 - alt. 1 012 m - Jockenhof
  3. 2 : km 2.04 - alt. 983 m - Gschwanderdobelhütte
  4. 3 : km 2.96 - alt. 1 017 m - Wegweiser Stockbühl
  5. 4 : km 4.1 - alt. 823 m - Zweribacher-Wasserfälle
  6. 5 : km 4.72 - alt. 934 m - Platte - Waldrand
  7. 6 : km 5.28 - alt. 949 m - Hogenhof
  8. S/Z : km 7.81 - alt. 1 003 m - Potsdamer Platz

Nützliche Informationen

Ausrüstung
Wir empfehlen wetterfeste Kleidung, festes Schuhwerk und eine Rucksackvesper.

Autor:
Schwarzwaldverein e.V.
Thomas Weber

Entdeckungen

Ruinen von Heidenschlössern - zw. (3) und (4)
Das untere der beiden Schlösser wurde etwa um 1700 von Peter Ketterer einfachst gebaut. Ca. 40 Jahre später wurde es bereits durch das obere, einem besseren Bau, ersetzt. Die meisten der bekannten Geschichten spielten sich auf dem oberen ab. So ist bekannt, dass die Ketterers die Musik und das Musizieren liebten. Vielleicht eine Eigenschaft, die von der dortigen Einsamkeit stammt. Der letzte Bewohner des unteren Heidenschlosses war der sogenannte Schlossthedor, der als Musiker zusammen mit anderen aus der Gegend auf der Platte Musik machte. Und Peter Ketterer (letzter Ketterer auf dem oberen Heidenschloss, gestorben 1908) schrieb Noten, die auch heute noch gespielt werden. Während des zweiten Weltkriegs und bis zum Abbrand 1959 war es von einem Herrn Frank mit seiner Familie bewohnt – der Einsamkeit wegen. Heute würde man Herrn Frank als „Aussteiger“ bezeichnen. Überliefert ist, dass er Chemiker war und aus einer Unternehmerfamilie stammte. Jetzt ist die Herkunft des Namens klar: es war für die dort lebenden Menschen ein Schloss, obwohl die Landschaft einsam und karg wie eine Heide war.

(4) Zweribach-Wasserfälle

(6) Stauweiher
Der Stauweiher, der früher ein beliebter Badeplatz war, wurde 1924 mit dem Ziel der Stromproduktion gebaut. 1939 wurde mit der jetzigen Mauer die Kapazität des Wassers mehr als verdoppelt.

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