Start: Friedhof Altburg (Reizengasse, 75365 Calw)
Parkmöglichkeiten: Parkplatz Friedhof Altburg
Folgen Sie den folgenden Wegweiserstandorten des Schwardwaldvereins:
Altburg, Kirchweg, Steinernes Brückle, Schweinbachtal, Brudersteige, Hirsau, Altburger Weg, Schinderbach, Alzenbrunnen, Kooväcker, Birkenwäldle, Spindlershof, Heerweg, Altburg
(S/Z) Die Wanderung startet am Ende der Reizengasse am Friedhof. Wir queren die Theodor-Dierlamm Straße und werfen einen Blick auf das stattliche Bauernhausmuseum.
Das vorne mit ockerfarbenen Schindeln verkleidete Gebäude wurde 1813 errichtet. Es ist von April bis Oktober jeden 1. Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
Wir gehen über den Bohnenbergerweg und Klösterle weiter zur Schwarzwaldstraße. Dort stoßen wir gegenüber dem Rathaus auf den ersten Wegeverteiler des Schwarzwaldvereins: Altburg 599 m.
(1) Schräg gegenüber sehen wir am Eck ein Fachwerkhäuschen. Es ist das Wahrzeichen Altburgs: Die einstmals vom Professor Bohnenberger betriebene Sternwarte. Wir folgen der Schwarzwald Straße (K 4325) in Richtung Schweinbachtal mit der gelben Raute als Markierungszeichen.
(2) Noch vor dem Ortsende biegen wir rechts in das Buchgässle ab und laufen auf asphaltiertem Weg vorbei an bäuerlichen Anwesen und Wiesen in Richtung Wald. Achtung, die Abzweigung nach links entlang des Waldrandes über eine gemähte Wiese kann leicht übersehen werden.
(3) Am Beginn des Waldes treffen wir auf den Kirchweg. Er führt uns immer geradeaus bergab ins romantische Schweinbachtal. Der kurze Abstecher vom Wegeverteiler „Steinernes Brückle“ weiter bergab zum Schweinbach lohnt sich.
(4) Dort treffen wir auf eine historische tonnengewölbte Brücke. Sie wurde ohne jegliche Mörtelverbindung im 18. Jahrhundert gebaut. Zumindest erwähnte sie Professor Bohnenberger 1798 in seiner „Charte von Wirttemberg“. Da das Brücklein Kirchengeschichte im Nordschwarzwald dokumentiert und außerdem ein Zeugnis der Technikgeschichte ist, war sie wichtig genug um 2016 renoviert zu werden. Die Statik erlaubt keine normale Begehung, deshalb wurden die Geländer nicht mehr angebracht.
Zurück am Wegweiser folgen wir dem Forstweg in Richtung Hirsau bis uns die gelbe Raute auf einen links abzweigenden Naturpfad weist. Nun beginnt der etwa 3,5 km lange Abenteuerpfad durch das idyllische Schweinbachtal. Wer entdeckt die versteckte grüne Mooswand unterhalb der Straße? Es ist immer angenehm schattig. Wir laufen über Steine und Wurzeln, an vielen bemoosten Bäumen und Felsen vorbei. Der Schweinbach wird immer wieder auf Trittsteinen gequert.
Ab und zu erfordert ein querliegender Baum einen kleinen Umweg oder eine Kletteraktion. Manchmal verlassen wir den engen Pfad, wandern ein Stück auf dem Forstweg, werden aber kurz darauf wieder auf einen Pfad geleitet. Der vom Schwarzwaldverein eingerichtete Schäufelbrunnen lädt mit kühlem Wasser und Sitzgruppe zur Rast ein. Das Wasser wird nicht kontrolliert, deshalb der Hinweis „kein Trinkwasser“.
(5) Am Wegezeiger Schweinbachtal schlagen wir den Weg in Richtung Hirsau (1,4 km) ein (links halten). Der Bach wird etwas breiter, kleine Fische können entdeckt werden. Bald darauf laufen wir immer noch entlang des Schweinbachs auf asphaltiertem Weg durch ein Industriegelände. Schon von weitem sehen wir den Eulenturm des Klosters Peter und Paul.
(6) Nach dem Überqueren der Wildbader Straße betreten wir das Klostergelände durch das malerische Torhaus. Sofern keine Veranstaltungen stattfinden, ist der Klosterbereich frei zugänglich.
Das ehemalige Benediktinerkloster wurde im 17. Jahrhundert während des Pfälzischen Erbfolgekrieges durch General Melacs Truppen zerstört. Die immer noch eindrucksvollen Ruinen werden auf Schautafeln beschrieben.
(7) Durch das untere Tor verlassen wir das Klostergelände wieder, queren wieder die Wildbader Straße und folgen ihr bis wir noch vor dem Kreisverkehr auf den Verteiler „Hirsau“ stoßen.
(8) Hier lohnt noch ein weiterer Abstecher (ca. 200 m) zur Aureliuskirche und zum Klostermuseum.
Zurück am Wegweiser führt uns die rot-schwarze Raute des Ostwegs über den Altburger Weg und dann nach rechts an der Römerklinik vorbei bergan. Nach einigen Treppenstufen in den Wald hinein laufen wir an einigen stark bemoosten mächtigen Buchen vorbei. Immer wieder öffnet sich der Wald und wir haben einen schönen Blick über Hirsau und den auf der anderen Nagoldseite liegenden Wald.
(9) Der schmale Steg stößt auf einen breiten Forstweg, auf den wir nach links abbiegen. Kurze Zeit taucht ein Aussichtsrastplatz auf.
Nach einer Rechtskurve liegt der Schinderbach, der uns noch eine Weile begleiten wird, tief unter unserem Weg. Wir beginnen den steilen Anstieg auf einem schmalen Steg. Meist gibt es etwas zu naschen. Am Wegrand wachsen Blaubeeren, Himbeeren und Brombeeren.
Die jungen Laubbäume links des Weges fallen durch ihre asymmetrischen Blätter auf. Hier wurden oberhalb der Schlucht viele Ulmen neu gepflanzt. Ulmen sind aufgrund einer vom Ulmensplintkäfer übertragenen Pilzerkrankung selten in unseren Wäldern geworden. Wer das Gästehaus des Klosters besucht hat, hat vielleicht das Gedicht Ludwig Uhlands über die Ulme, die lange aus den Ruinen herausragte, gelesen.
(10) Der Ostweg verlässt uns in Richtung Altensteig und wir folgen nun wieder der gelben Raute.
(11) Beim Alzenbrunnen haben wir bereits 440 Höhenmeter erreicht und können dort an dem Rastplatz ein wenig verschnaufen und die Füße im Schinderbach erfrischen.
Der Brunnen wurde bereits im ausgehenden Mittelalter als „Alzenbrünnlin“ erwähnt. Er floss auch in trockenen Jahren und versorgte Mensch und Tier aus Alzenberg (östlich von Altburg).
Zwei Wege führen weiter nach Altburg. Wir nehmen den steilen nach rechts in Richtung Kooväcker und treffen nach weiteren Höhenmetern auf einen breiten Forstweg, dem wir nach links folgen. Der nächste Waldweg führt uns nach rechts wieder bergan. Der Bachlauf begleitet uns weiterhin. Plötzlich öffnet sich der Wald und wir laufen über den gemähten Wiesenweg geradeaus weiter.
(12) Mit dem nächsten Forstweg queren wir den Bach linkerhand und folgen der gelben Raute auf asphaltierten Wegen, vorbei an Wiesen und Feldern. Wir ignorieren den nahen Turm der Altburger Martinskirche und nehmen den Weg in Richtung Spindlerhof.
(13) Der Ort gehört seit 1931 zur Gemeinde Altburg. Zwischen Spindlerhof und Altburg entspringt der knapp 1,6 km lange Schinderbach als Aischbach auf 540 m Höhe.
Wir durchqueren den Ort auf der asphaltierten Straße, vorbei an schönen renovierten Bauernhöfen mit Schindelverkleidungen und Beschriftungen über den Eingängen. Am Ortsende halten wir uns links. Bald taucht auch schon der Friedhof auf und wir sind bald wieder am Ausgangspunkt (S/Z).
Wer jetzt noch zum Bauernhausmuseum oder in die Altburger Ortsmitte gehen möchte, folgt der Hirsauer Straße bis zur Theodor-Dierlamm-Straße.