Altburg - Oberreichenbach - Altburg

Wenig anstrengende, abwechslungsreiche Höhenwanderung mit viel Aussicht auf die Kulturlandschaft, Einkehrmöglichkeiten in den Höhenorten, aber auch stillen Passagen im Nadelwald.

Technisches Datenblatt

Nr.29294682
Erstelldatum:
Bearbeitungsdatum:
Letzte Bewertung:
  • Wandern / Zu Fuß
    Aktivität: Wandern / Zu Fuß
  • ↔
    Länge: 14,44 km
  • ◔
    Errechnete Dauer: 4:55 Std. 
  • ▲
    Schwierigkeitsgrad: Leicht

  • ⚐
    Zurück zum Start: Ja
  • ↗
    Positive Hm: + 269 m
  • ↘
    Negative Hm: - 262 m

  • ▲
    Höchster Punkt: 689 m
  • ▼
    Niedrigster Punkt: 567 m

Beschreibung der Wandertour

Start: Calw-Altburg, Parkplatz Friedhof (Reizengasse, 75365 Calw)

Parkmöglichkeiten: Parkplatz Friedhof Altburg, Reizengasse 13, 75365 Calw- Altburg

(S/Z) Die Wanderung startet am Ende der Reizengasse am Friedhof.

(1) Wir queren die Theodor Dierlamm Straße und werfen einen Blick auf das stattliche Bauernhausmuseum. Wir folgen der Schwarzwald Straße (K 4325) nach rechts in Richtung Schweinbachtal mit der gelben Raute als Markierungszeichen.

(2) Noch vor dem Ortsende biegen wir rechts in das Buchgässle ab und laufen auf asphaltiertem Weg vorbei an bäuerlichen Anwesen und Wiesen in Richtung Wald.

(3) Achtung, die Abzweigung nach links entlang des Waldrandes über eine gemähte Wiese kann leicht übersehen werden. Beim Eintritt in den Wald treffen wir auf den Kirchweg. Dort fallen viele kleine Nadelbäumchen auf, die unter großen Bäumen wachsen. Handelt es sich um Tannen oder Fichten? Ein Blick auf die Unterseite der Zweige zeigt die zwei hellen Wachstumsstreifen, die nur bei Tannen zu finden sind.

Wer wissen möchte, wie alt die Bäumchen sind, zählt einfach die Jahrestriebe bzw. Astquirle. Die Zapfen der Tanne wachsen nur auf den höchsten Ästen und erst ab einem Alter von 60 bis 80 Jahren. Wer im Sommer unterwegs ist und gute Augen hat, kann sie auf dieser Tour immer wieder entdecken.

Der Kirchweg führt uns immer geradeaus bergab ins romantische Schweinbachtal.

(4) Wir orientieren uns am Verteiler „Steinernes Brückle“ und schlagen den Weg nach Oberkollbach ein. Gleich darauf überqueren wir den ruhig dahin plätschernden Schweinbach auf großen Trittsteinen neben der historischen tonnengewölbten Brücke.

Gleich darauf überqueren wir die B 296 und folgen dem schmalen Naturpfad auf der anderen Straßenseite bergan. Wer entdeckt den großen Buntsandstein mit der Gestalt einer Liege?

(5) Nochmals aufgepasst am Verteiler „Felsenmeer“, denn es werden zwei Wege nach Oberkollbach angegeben. Wir folgen dem Hinweis auf dem mit blauer Raute gekennzeichneten Simmersfelder Weg leicht nach rechts. Es geht über den Scheufelteich auf einem idyllischen Naturpfad mit einigen Steinstufen bergan und bergab sowie hervortretenden Fichtenwurzeln durch überwiegend Nadelwald.

Es fallen viele junge Fichtenbäumchen auf. Ein einfacher Spruch hilft sie von den Tannen zu unterscheiden: „Die Fichte sticht, die Tanne nicht!“ Einfach mal hineingreifen und fühlen. Aber auch die auf dem Boden liegenden langen Zapfen verraten die Fichte.

Wir laufen an beeindruckend großen Buntsandsteinblöcken vorbei. Sie stammen aus dem Oberen Buntsandstein. Die über 240 Millionen Jahre alten Blöcke wurden während der Eiszeiten durch Klüftebildung abgesprengt. Hier liegen sie nun und verwittern für uns unmerklich.

Am Weg stehen alte Grenzsteine. Der noch erkennbare Hirtenstab lässt auf eine Verbindung zum Kloster Hirsau schließen. Plötzlich öffnet sich der Wald und wir sehen die ersten Häuser von Oberkollbach.

In Oberkollbach treffen wir auf den Tiroler Weg, dem wir folgen und dann links in die Alte Badstraße abbiegen. Hier bieten sich einige Gasthöfe zum Rasten an.

(7) Über die Igelslocher Straße verlassen wir den Ort auf dem Gehweg und queren den Kollbach an der Bushaltestelle „Brückle“.

(8) Unterkollbach lassen wir rechts liegen und wandern in Richtung Igelsloch vorbei an einem bäuerlichen Anwesen am Katzenbuckel über einen abgemähten Wiesenweg und mit schönen Ausblicken auf Wald, Wiesen, Felder und zurück auf Oberkollbach.

(9) Der Weg und die gelbe Raute führen uns direkt zum Igelslocher Rathaus. Hinter dem Haltestellenhäuschen laden Bänke unter einer großen Kastanie zu einer Pause ein. Auch ein Blick auf den Igelbrunnen ist den kleinen Abstecher wert. Nun weiter entlang der Hauptstraße und wieder auf die gelbe Raute achten.

Sie weist uns zunächst rechts in die Bachstraße, dann links in die Poststraße, an deren Ende rechts in den Fasanen Weg vorbei am Cafe Kienle (geöffnet jeden 1. und 2. Sonntag im Monat ab 13:30) aus dem Ort hinaus.

(10) Der Weg führt auf einem Feldweg geradeaus bis zu einer Hütte, dann aber der gelben Raute nach links, vorbei an Wiesen und Feldern, in Richtung Wald folgen.

(11) Am Ende des Weges treffen wir, nun mit 675 Höhenmetern auf unserem höchsten Punkt der Tour, auf den einfachen Grillplatz „Siehdichführ“. Weiter geht es auf der Alten Badstraße nach Oberreichenbach.

400 m weiter stoßen wir auf einen weiteren Verteiler und nehmen den Weg in Richtung „Herrschaftsbiegel, Oberreichenbach“

Das Wort Biegel als Flurname bedeutet das gleiche wie „Winkel“ oder „‚Ecke“ und wird für spitz zulaufende Grundstücke oder abgelegene Gebiete verwendet. Es war im Besitz der vielleicht adeligen „Herrschaft“.

Achtung, hier nicht der Ausschilderung folgen und auf dem Fahrradweg weiterlaufen, sondern den Waldweg im rechten Winkel zur Straße nehmen.

(12) Die gelbe Raute weist uns den Weg durch den Wald. Der öffnet sich wenig später und auf dem Weg nach Oberreichenbach lädt die lange Außenbank der Mössackerhütte des Schwarzwaldvereins zum Ausruhen ein.

Dann geht es rechts, über den Ziegelweg, vorbei an einem Backhäuschen und wir treffen auf den Baierweg und laufen ihn zunächst parallel zur B 296.

(13) Weiter auf der Schömberger Straße nach rechts und dann nach links bis zum Gasthof Hirsch und die Straße queren. Hinter der Tankstelle und dem Dorfladen steigen wir die steile Weinstraße hoch und queren die L346. Dort treffen wir wieder auf den Simmersfelder Weg.

(14) Wir folgen ihm mit zunächst blauer, später gelber Raute nach links Richtung Altburg. Wenn sich der Fußweg aufteilt, halten wir uns links in Richtung Wald. Nach einem Kilometer treffen wir auf den Verteiler „Simmersfelder Weg/Allmend“.

(15) Die Allmend oder Allmende war früher ein Stück Land, das gemeinschaftlich genutzt wurde. Wir folgen dem Weg in Richtung Altburg durch den Wald und über die Wiesen, queren ein wenig befahrenes Sträßchen und genießen nochmals die prächtige Aussicht über die Kulturlandschaft bis hin zur Schwäbischen Alb.

(16) An der nächsten Fahrstraße biegen wir rechts ab in Richtung Weltenschwann und erreichen kurz vor dem Ortsschild die Stauchgasse, der wir nach links folgen.

(17) Vorbei an einer Gärtnerei und interessanter Flora trifft die grüne Asphaltgasse auf die Speßhardter Straße, die uns am Sportplatz vorbei wieder zum Rathaus und dem Ausgang unserer Wanderung zurückbringt(S/Z).

Waypoints

  1. S/Z : km 0 - alt. 596 m - Calw-Altburg, Parkplatz Friedhof
  2. 1 : km 0.13 - alt. 602 m - Bauernhausmuseum
  3. 2 : km 0.76 - alt. 624 m - Buchgässle
  4. 3 : km 1.17 - alt. 635 m - Abzweigung links
  5. 4 : km 2.05 - alt. 568 m - Steinernes Brückle
  6. 5 : km 2.39 - alt. 601 m - Felsenmeer
  7. 6 : km 3.7 - alt. 617 m - Oberkollbach - Tiroler Weg
  8. 7 : km 4.33 - alt. 631 m - Igelslocher Straße
  9. 8 : km 5.1 - alt. 613 m - Unterkollbach
  10. 9 : km 6.12 - alt. 654 m - Igelslocher Rathaus
  11. 10 : km 6.69 - alt. 667 m - Hütte
  12. 11 : km 7.19 - alt. 685 m - Grillplatz „Siehdichführ“
  13. 12 : km 8.31 - alt. 662 m - Mössackerhütte
  14. 13 : km 9 - alt. 639 m - Schömberger Straße
  15. 14 : km 9.58 - alt. 633 m - Simmersfelder Weg
  16. 15 : km 10.48 - alt. 631 m - Allmend
  17. 16 : km 12.37 - alt. 604 m - Richtung Weltenschwann
  18. 17 : km 13.24 - alt. 589 m - Speßhardter Straße
  19. S/Z : km 14.44 - alt. 596 m - Calw-Altburg, Parkplatz Friedhof

Nützliche Informationen

Anreise mit dem Auto:

  • Autobahn A8 von Karlsruhe: Ausfahrt Pforzheim-West (ca. 30 km); Weiterfahrt über die Bundesstraße 463 Richtung Calw. Über die K4325 gelangen Sie über Calw-Wimberg nach Calw-Altburg.
  • Autobahn A8 von Ulm/Stuttgart: Ausfahrt Leonberg (ca. 25 km), Weiterfahrt über die Bundesstraße 295 in Richtung Weil der Stadt nach Calw. Weiter geht es über die K4325 nach Calw-Altburg.
  • Autobahn A81 von Süden/ Bodensee: Ausfahrt Gärtringen-Stadtmitte (ca. 20 km), Weiterfahrt über die K 1075; in der Nähe von Deckenpfronn am Kreisel die erste Ausfahrt nehmen und auf der B 296 weiter Richtung Calw fahren. Über die K4325 erreichen Sie Calw-Altburg.

Parkmöglichkeiten am Startpunkt:
Parkplatz Friedhof Altburg
Reizengasse 13
75365 Calw- Altburg

Anreise mit der Bahn:

  • Strecke Pforzheim - Calw - Horb - Tübingen (Kulturbahn).
  • Fernzugverbindungen (EC, IC, ICE) erreichen Sie am besten in Karlsruhe mit Anschlusszügen über Pforzheim (Kulturbahn).
  • Bei Anreise über Stuttgart empfehlen wir die Weiterfahrt mit der S-Bahn S6 Stuttgart - Weil der Stadt mit Umstieg auf die Buslinie 670 nach Calw.

Anreise mit dem Bus:

  • Großraum Stuttgart Buslinie 670 DB Bahn Regiobus / Volz; (Calw-Weil der Stadt) Anschluss an die S6
  • Raum Böblingen / Sindelfingen: Buslinie 763 DB Bahn Regiobus; Calw-Böblingen (Anschluss an die S1)
  • Vom Zentralen Omnibusbahnhof Calw (ZOB) erreichen Sie Altburg mit der Buslinie 6302. Es empfiehlt sich der Ausstieg an der Haltestelle Lamm, von dort aus sind es nur noch wenige Gehminuten bis zum Startpunkt am Altburger Friedhof.

ℹ️ Ansprechpartner:
Touristinformation Calw
Marktplatz 7
75365 Calw

Text und Bilder: Schwarzwaldguide Roswitha Hild

Entdeckungen

ℹ️ Sehenswürdigkeiten:
Steinernes Brückle (4)
Steinernes Brückle
75394 Oberreichenbach

Sie wurde ohne jegliche Mörtelverbindung im 18. Jahrhundert gebaut. Zumindest erwähnte sie Professor Bohnenberger 1798 in seiner „Charte von Wirttemberg. Da das Brücklein Kirchengeschichte im Nordschwarzwald dokumentiert und außerdem ein Zeugnis der Technikgeschichte ist, war sie wichtig genug um 2016 renoviert zu werden. Die Statik erlaubt keine normale Begehung, deshalb wurden die Geländer nicht mehr angebracht.

Sternwarte
Schwarzwaldstraße 83/5
75365 Calw

Bauernhausmuseum (1)
Theodor-Dierlamm-Straße 16
75365 Calw-Altburg

Das vorne mit ockerfarbenen Schindeln verkleidete Gebäude wurde 1813 errichtet. Es ist von April bis Oktober jeden 1. Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Die ansprechenden Tafeln des Altburger-Bohnenberger-Geschichtsweges sind nicht zu übersehen. Wer mehr über das historische Altburg, Pfarrer und Erfinder Gottlob Christoph Bohnenberger (1732-1807) und seinen Sohn Professor Johann Friedrich von Bohnenberger (1765-1831) erfahren möchte sollte schon 1,5 Stunden für die 22 Stationen einplanen. Das wäre doch ein Grund für einen weiteren Besuch in Altburg. Auch die weithin sichtbare evangelische Martinskirche ist nicht nur wegen ihrer alten Wandmalereien und sehr alten Grabsteinen einen Besuch wert. Wer doch lieber wandern möchte geht über den Bohnenbergerweg und Klösterle weiter zur Schwarzwaldstraße. Dort stoßen wir gegenüber dem Rathaus auf den ersten Wegeverteiler des Schwarzwaldvereins: Altburg 599 m. Schräg gegenüber sehen wir am Eck ein Fachwerkhäuschen. Es ist das Wahrzeichen Altburgs: Die einstmals vom Professor Bohnenberger betriebene Sternwarte.

Viele Höhenorte im Nordschwarzwald wie Ober- und Unterkollbach, Igelsloch und Oberreichenbach entstanden zwischen 1050 und 1150 als Waldhufendörfer. Die Siedler erhielten von den Calwer Grafen „Waldhufe“, d.h. Landstreifen zugeteilt, die aber erst noch mit einfachem Werkzeug und unglaublich harter Arbeit urbar gemacht werden mussten. Eine Hufe war so groß, dass ihre landwirtschaftliche Bearbeitung eine Familie ernähren konnte und die Abgaben sicherstellten. In der Regel handelte es sich 50 bis 100 m breite und bis 2000 m lange Grundstücke. Zuerst wurde ein zentraler Verbindungsweg errichtet, an dem die Wohnhäuser der Siedler gebaut wurden. Hinter jedem Wohnhaus folgten Garten, Wiesen, Äcker und Wald. Aus den herausgepflügten Steinen, die von den Siedlern am Rande der Hufe abgelegt wurden, bildeten sich niedrige Steinwälle, auf denen Büsche und auch Bäume eine natürliche Abgrenzung bildeten. Gemarkungsnamen wie „Hausäcker“ erinnern noch an die frühere Nutzung.

🍽️ Einkehrmöglichkeiten:
Gasthof Hirsch
Schwarzwaldstraße 80
75365 Calw-Altburg

Gasthof Pension Hirsch
Alte Badstraße 67
75394 Oberreichenbach

DiÖx
Schwarzwaldstraße 62
75365 Calw-Altburg

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